Aufgrund der Bestimmungen des Art. 94 Abs. 3 Gemeindeordnung hat jede Gemeinde jährlich einen Bericht über ihre Beteiligungen an Unternehmen in einer Rechtsform des Privatrechts zu erstellen, wenn die Beteiligungsquote mindestens 5% beträgt. Schwerpunkte der Berichterstattung sollen dabei Angaben über die Erfüllung des öffentlichen Zwecks gemäß Art. 87 Gemeindeordnung (bzw. Art. 75 Landkreisordnung oder Art. 73 Bezirksordnung), die Beteiligungsverhältnisse, die Zusammensetzung der Gesellschaftsorgane, die Bezüge der einzelnen Mitglieder des geschäftsführenden Unternehmensorgans gemäß Art. 94 Abs. 1 Nr. 5 Gemeindeordnung (bzw. Art. 82 Abs. 1 Nr. 5 Landkreisordnung oder Art. 80 Abs. 1 Nr. 5 Bezirksordnung), die Ertragslage und die Kreditaufnahme sein. Der Beteiligungsbericht der Gemeinde, des Landkreises oder des Bezirks dient nicht der Steuerungsfunktion, sondern soll dafür sorgen, dass die Erfüllung kommunaler Aufgaben trotz privatrechtlicher Ausgliederungen für die Kommune und den Bürger transparent bleibt.
Bisher wurden keine schriftlichen Beteiligungsberichte von der Gemeindeverwaltung veröffentlicht. Der Bitte um Einsicht wurde von Seiten der Gemeindeverwaltung bisher nicht nachgekommen.
Laut Amtsblatt der VG Hofheim wurde in der Gemeinderatssitzung am 23. Februar 2023 im öffentlichen Sitzungsteil der Beteiligungsbericht 2020 vorgetragen. Laut Notizen eines anwesenden Bürgers wurde von Herrn Bürgermeister Möhring zu diesem Tagesordnungspunkt Folgendes berichtet:
Von Seiten der Gemeinderäte gab es keine weiteren Nachfragen zu diesem Tagesordnungspunkt. Herr Kind hat den Tagesordnungspunkt "Beteiligungsbericht zum Aidhäuser Dorflädle GmbH" in seinem in der Mainpost veröffentlichten Artikel über die Gemeindratssitzung vom 23.02.23 auch nicht erwähnt.
Am 25.05.2023 wurde vom Geschäftsführer Fred Kaiser im Gemeinderat der Beteiligungsbericht der Aidhäuser "Dorflädle GmbH" für das Geschäftsjahr 2021 vorgestellt. Demnach ist die Kommune mit 25.600 Euro einziger Gesellschafter der Dorfladen GmbH. Als Stille Teilhaber haben Bürger eine Beteiligung in Höhe von 30.000 Euro eingebracht. Im Haushaltsjahr 2021 konnte der Fehlbetrag in der Bilanz (Überschuldung) um 12,33 € verringert werden. Laut Artikel in der Mainpost bezeichnete Herr Kaiser "die Ertragssituation als Kampf, nicht jedes Jahr in ein Minus zu rutschen". So konnte bisher auch nur in 2 von 11 Jahren ein positives Geschäftsergeniss erwirtschaftet werden. Laut Bürgermeister Dieter Möhring habe die Gemeinde keinen Zuschuss geben müssen. Über die Herkunft des "Zuschusses" von mutmaßlich ca. 80.000 € im Jahr 2017 hat sich Herr Möhring bisher nicht geäußert.
Laut Arktikel in der Mainpost gab Geschäftsführer Kaiser zu bedenken, dass allgemein bekannt sei, dass die Dorfläden als Nahversorger für die Grundversorgung mit Produkten für den täglichen Bedarf der Bürgerinnen und Bürger keine großen Gewinne erwirtschaften können. Ungeachtet der bisherigen Geschäftsentwicklung meinte Herr Möhring, dass sich der Dorfladen zum beliebten Treffpunkt in der Gemeinde entwickelt habe. Ohne Gegenstimme wurde der Beteiligungsbericht der Dorflädle GmbH zur Kenntnis genommen.