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Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung

Mitgliedsländer und -regionen des europäischen Dorferneuerungspreises

Bahnhofsring 48/1/5b | 3441 Pixendorf | Österreich
Telefon: +43 (0) 2275 930 800 | E-Mail: info@landentwicklung.org
www.landentwicklung.org

VORSITZENDE:
Johanna Mikl-Leitner, Niederösterreichische Landesregierung, Niederösterreich, Österreich

STELLVERTRETENDE VORSITZENDE:

Bernard Belk, Bundesamt für Landwirtschaft BLW, Schweiz
Michaela Kaniber, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bayern, Deutschland
Thomas Schmidt, Sächsisches Staatsministerium
Isabelle Weykmans, Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens
Ryszard Wilczynski, Polska Siec Odnowy i Rozwoju Wsi, Kamień Śląski, Opole, Polen

MITGLIEDER:

BURGENLAND

Österreich

Landesregierung

NIEDERÖSTERREICH

Österreich

Landesregierung

OBERÖSTERREICH

Österreich

Landesregierung

STEIERMARK

Österreich

Landesregierung

TIROL

Österreich

Landesregierung

KÄRNTEN

Österreich

Landesregierung

BAYERN

Deutschland

Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

SACHSEN

Deutschland

Staatsministerium für Regionalentwicklung

THÜRINGEN

Deutschland

Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

SÜDTIROL

Italien

Autonome Provinz Bozen

NIEDERSCHLESIEN

Polen

Kommunalverwaltung

OPELN

Polen

Kommunalverwaltung

OSTBELGIEN

Belgien

Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens für Kultur, Beschäftigung und Tourismus

LUXEMBURG


Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Entwicklung des ländlichen Raumes

SCHWEIZ


Bundesamt für Landwirtschaft BLW

SLOWAKISCHE REPUBLIK


Umweltministerium

SLOWENIEN


Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Ernährung

TSCHECHISCHE REPUBLIK


Ministerium für Regionalentwicklung der Tschechischen Republik

Laut ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung erweist sich der Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis nicht nur als ein höchst effizientes Instrument, um die Menschen in den ländlichen Räumen Europas in ihrem Engagement für ihren Lebensraum zu bestätigen und  zur eigeninitiativen Zukunftsgestaltung zu motivieren. Er vermag auch wesentlich dazu beizutragen, die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der ländlichen Regionen einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu machen und das europäische Miteinander zu stärken.


2020 - Sieger Hofheimer Land überzeugt auf allen Ebenen

Die siegreiche Gemeindeallianz Hofheimer Land e.V. konnte dank eines konsequent umgesetzten, umfassenden Erneuerungsprozesses, der sich in einer Vielzahl großer und kleinerer Projekte von höchster Qualität manifestiert hat, die Trendwende von einem strukturschwachen Abwanderungs- und Leerstandsraum hin zu einem vitalen und prosperierenden Zukunftsraum schaffen. In der Begründung der Jury werden dabei insbesondere der mutige und fruchtbringende Zusammenschluss von vier Gemeinden, zwei Marktgemeinden und einer Stadt zu einer Allianz, die nachhaltige Ortskernrevitalisierung sowie die vorbildliche Partizipationskultur als Basis für eine Fülle an Maßnahmen zur Hebung der Lebensqualität der BewohnerInnen genannt.
(Quelle: https://www.landentwicklung.org)


Beurteilung zur Preisverleihung

„Gemeinsam sind wir stärker“ – unter diesem Motto bündelt der interkommunale Verbund  aus sieben Kommunen als Allianz Hofheimer Land e.V. seit 2008 erfolgreich seine Kräfte. Die Gemeinden Aidhausen, Bundorf, Ermershausen und Riedbach, die Märkte Burgpreppach und Maroldsweisach sowie die Stadt Hofheim legten mit der freiwilligen Zusammenarbeit den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die weit über die Landkreisgrenzen hinaus beispielgebend ist und nun mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis 2020 gekrönt wird.

Die Ausgangssituation zu Beginn des Prozesses war von einer Reihe von schwierigen Rahmenbedingungen geprägt, die überwunden werden sollten. Schnell reifte die Erkenntnis, dass die enormen strukturellen Probleme, die aus der jahrzehntelangen Randlage im so genannten „Zonenrandgebiet“ zu Thüringen resultierten, einhergehend mit massiven Gebäudeleerständen und dem Wegfall von (sozialen) Infrastrukturen in den Ortsmitten, nur gemeinsam und nicht im ruinösen Wettbewerb der Gemeinden untereinander bewältigt werden können.

Mit dem Schwerpunkt Ortskernrevitalisierung und einer systematischen baulichen, funktionalen und sozialen Innenentwicklung wurden die Entwicklungsziele im integrierten ländlichen Entwicklungskonzept klar formuliert. Die Erhebung des Gebäudeleerstands in allen Allianzkommunen, ein eigenes Förderprogramm für die Nutzung der vorhandener Bausubstanz, kostenlose Architekten-Erstberatung sowie eine Online-Immobilienbörse waren wichtige erste und schnell wirksame Maßnahmen. Bis heute konnten über 340 Leerstände durch hochwertige Sanierungen wieder reaktiviert werden und so nicht nur zu eindrucksvollen Ortskernbelebungen, sondern auch zu einer Einsparung von 45 Hektar Fläche, die sonst für Neubaugebiete umgewidmet worden wären, beitragen.

Unverzichtbarer Baustein im erfolgreichen Entwicklungsprozess war und ist die Einbindung der BürgerInnen und ihre Weiterbildung zu Fragen von nachhaltigen Entwicklungsprozessen. In Zukunftswerkstätten wird deshalb kontinuierlich das Bewusstsein für die nötige konsequente Innenentwicklung bei der Bevölkerung geschärft und nach gemeinsam Realisierungsmöglichkeiten gesucht. Ihr hohes Verantwortungsbewusstsein zeigt sich im enormen ehrenamtlichen Einsatz und den freiwilligen Leistungen der Dorfgemeinschaften und Privatpersonen sowie im Bereich der Integrationsarbeit. Ohne sie wäre die Umsetzung zahlreicher Maßnahmen für die finanzschwachen Kommunen nicht möglich. Beispielhaft seien hier die Dorfgemeinschaftshäuser genannt, die nicht nur als Ideenschmiede fungieren, sondern vielfältige, für das soziale Dorfleben und die Integration wichtige Funktionen beinhalten, zu denen künftig unter anderem auch Co-Working-Spaces gehören werden.

Zahlreiche Maßnahmen dokumentieren zudem die wegweisenden Aktivitäten hinsichtlich des Mottos des Wettbewerbs „Lokale Antworten auf globale Herausforderungen“.  Die Aktion „Grünes Klassenzimmer“ (Umweltbildung in Kooperation mit der Forstverwaltung und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald) zählt ebenso dazu wie die nachhaltige Waldbewirtschaftung der Kommunal- und Privatwälder (PEFC-Zertifizierung), die Neuanlage von Waldbiotopen sowie die Verknüpfung von Landwirtschaft mit Energie zur Generierung regionaler Wertschöpfungsketten. Darüber hinaus hat die Allianz auch die Gewährleistung der Mobilität der BürgerInnen, die Nahversorgung sowie standortverträgliche Erwerbsmöglichkeiten im Blick und bietet hier neben BürgerInnenbussen, Mitfahrbänken und Car-Sharing-Modellen auch ein gut ausgebautes Radwegenetz und einen E-Bike-Verleih, um die dezentralen Dorfläden mit Direktvermarktungsangeboten für alle BewohnerInnen gut erreichbar zu machen. Teilhabe und die Schaffung soziokultureller Qualitäten werden im Hofheimer Land großgeschrieben: Die Koordinationsstelle für NeubürgerInnen, der Freundeskreis „Asyl-Hofheim e.V“, Musikfestivals und Ausstellungen sind hierfür beeindruckende Projektbeispiele.

Zusammenfassend zeigen die Aktivitäten und Maßnahmen der Allianz-Gemeinden, dass sie die Vielfalt ihrer BürgerInnen, die aus allen Teilen Europas und der Welt kommen, als enormes Gestaltungspotenzial erkennen, fördern und zum Wohle aller nutzen. Die klare Entwicklungsstrategie, die abgestimmten Planungsprozesse, die Partizipationskultur und nicht zuletzt der alle AkteurInnen einende Wille, die Zukunft zum Wohle der nachfolgenden Generationen in die eigenen Hände zu nehmen, zeigen, dass im Hofheimer Land lokale Antworten auf globale Fragen auf höchstem Niveau gegeben werden.
(Quelle: https://www.landentwicklung.org)

Wissenswertes über die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung laut deren Homepage:


Ein anderer Blick
auf den Preis,
seinen Verleihern
und den Ausgezeichneten    >>>>>.